Als "Stein des Himmels" wurde er im alten Persien verehrt, denn man glaubte, das Blau des Himmels stamme von einem gigantischen Saphir, der die Erde umschließt. Katholische Kirchenfürsten trugen einen Saphirring an ihrer rechten Hand als Zeichen ihrer himmlischen Macht. Für die alten Ägypter und Römer war er der Stein der Gerechtigkeit und Wahrheit, und Karl der Große ließ sich von einem Talisman aus Saphir beschützen. Stets verband man den blauen Saphir mit Ruhe, Reinheit, Frieden und Freundschaft.
Dabei hielt man lange Zeit auch Lapislazulis für Saphire, erst um 1800 wurde der Saphir - ebenso wie sein roter Bruder, der Rubin, - dem Mineral Korund zugeordnet. Wie der Rubin besitzt er die hohe Mohshärte 9, ist aber nicht so selten. Man findet ihn vor allem in Ablagerungen ehemaliger Flüsse und Bäche, sogenannten Seifen. Die wichtigsten Vorkommen gab es bis vor kurzem in Indien, und den grünen Saphir, den rosa Saphir, den (farblosen) Leukosaphir und den Padparadscha (singhalesisch für Lotosblüte), dessen Gelborange neben dem Kornblumenblau die seltenste und begehrteste Farbe beim Saphir ist. Verwendung findet der Saphir vor allem als Schmuckstein. Klare, kraftvoll leuchtende Steine mit wenigen Einschlüssen werden mit Facettenschliff versehen, getrübte Steine zu Cabochons verarbeitet.
Eingelagerte Rutilnadeln und kunstvoller Schliff bewirken dabei häufig optische Effekte wie den Katzenaugeneffekt (Chatoyance), einen seidigen Schimmer (Seide) oder den sogenannten Asterismus, bei dem ein meist sechsstrahliger Stern sichtbar wird.Der eindrucksvollste Saphir dürfte der "Stern von Indien" mit 536 Karat sein, den man ebenso wie den schwarzen "Mitternacht-Stern" (116 ct) im American Museum of Natural History in New York besichtigen kann. Weitere berühmte Vertreter sind der "Stern von Asien", ein 330 Karat schwerer Saphir, ausgestellt in der Smithsonian Institution in Washington, sowie der St.-Edward`s-Saphir und der Stuart-Saphir im englischen Kronschatz.